Auszubildende finden – mit Plan und Erfolg

Gezieltes Ausbildungsmarketing

Es gibt viele junge Menschen, die sich für eine Ausbildung interessieren. Aber wie können Sie diese Menschen von einer Ausbildung in Ihrem Unternehmen überzeugen? Um Auszubildende zu finden, müssen sich Unternehmen als attraktive Arbeitgeber präsentieren. Außerdem ist es wichtig, dorthin zu gehen, wo Jugendliche sich zum Thema Ausbildung informieren.

Wir geben an dieser Stelle ein paar allgemeine Anregungen, die Ihnen weiterhelfen sollen. Konkrete Maßnahmen können in einem Beratungsgespräch mit uns entwickelt werden. Denn wir wollen Sie ganz praktisch begleiten.

Junge Menschen, die eine Ausbildung beginnen, sollten wissen, welche Tätigkeiten und Fähigkeiten an den gewählten Beruf geknüpft sind. Wer Erzieher*in werden will, sollte gern mit Menschen umgehen. Wer Goldschmied*in werden will, sollte eine ruhige Hand haben.
Erstellen Sie daher von Ihrem Ausbildungsplatz ein möglichst klares Profil. Zeigen Sie, welche Tätigkeiten anfallen und wie die Ausbildung in Ihrem Unternehmen organisiert ist. Im zweiten Schritt überlegen Sie sich, welche Eigenschaften Ihre Auszubildenden haben sollen.
Wenn Sie also Bewerber*innen finden, die zu Ihrem Ausbildungsprofil passen, haben Sie schon halb gewonnen. Sind die Bewerber*innen auch von Ihrem Unternehmensprofil begeistert, kann das der Anfang eines erfolgreichen Ausbildungsverhältnisses sein.

Unternehmensprofil
In den letzten Jahren ist viel von der „Arbeitgebermarke“ die Rede. Doch was heißt das eigentlich? Machen Sie sich Gedanken darüber, was das Besondere am eigenen Unternehmen ist – vor allem für die Angestellten. Arbeitet das Team Hand in Hand? Gibt es eine offene Gesprächskultur? Welche Zusatzleistungen, wie Firmenfahrzeug oder ein Bonus für gute Leistungen, werden vom Unternehmen angeboten?
Überlegen Sie sich, was Sie konkret für Auszubildende anbieten. Vielleicht machen Sie Auslandsaufenthalte möglich oder können eine Übernahmegarantie aussprechen. Oder Sie unterstützen Auszubildende mit Tankgutscheinen oder einem Zuschuss für das Fitnessstudio. Für bestimmte Maßnahme gibt es sogar Fördermöglichkeiten.

Azubi-Profil
Mit einem Azubi-Profil legen Sie fest, was Bewerber*innen bereits können sollten. Im Profil aufführen können Sie praktische Punkte, wie den gewünschten Schulabschluss oder Computerkenntnisse, und persönliche Fähigkeiten, wie Konzentrationsfähigkeit oder Serviceorientierung.

Ohne Internet geht nichts mehr. 97 Prozent aller Jugendlichen nutzen täglich oder mehrmals pro Woche das Internet. Sie verbringen dort durchschnittlich mehr als drei Stunden. Wer also potenzielle Auszubildende erreichen will, sollte auch im Internet präsent sein.

Doch wo und wie machen Sie das? Für Unternehmen ist es sehr wichtig, im Internet präsent zu sein. Wer etwas sucht, nutzt in den meisten Fällen Google. Unternehmen sollten möglichst eine eigene Website haben, um über Google gefunden zu werden.
Außer der eigenen Website können Sie auch andere Angebote nutzen, um im Internet gefunden zu werden. So bietet zum Beispiel Google MyBusiness die Möglichkeit, einen kostenlosen Unternehmenseintrag zu platzieren, um über die Suchmaschine gefunden zu werden.
Ihre offenen Ausbildungsplätze können Sie kostenfrei über die Jobbörse der Agentur für Arbeit oder andere Online-Portale ausschreiben. Natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, die wir gern gemeinsam besprechen können.

Die eigene Website
Die meisten Unternehmen haben mittlerweile eine eigene Website. Sollte Ihr Unternehmen keine Website haben, sollten Sie darüber nachdenken, eine zu entwickeln. Potenzielle Bewerber*innen wollen sich gern im Internet über Ihr Unternehmen informieren.
Zeigen Sie, was Sie tun. Teilen Sie mit, warum Sie Ihren Beruf gern ausüben. Und gewähren Sie spannende Einblicke in Ihr Unternehmen mit Hilfe eines kleinen Videos oder interessanter Bilder aus Ihrem Arbeitsalltag.
Wenn Sie eine neue Website entwickeln oder Ihre aktuelle Website erweitern, denken Sie an einen Bereich für Auszubildende und qualifizierte Bewerber*innen. Hier können Sie die Profile der Berufe präsentieren, in denen Sie ausbilden. Außerdem können Sie zeigen, warum sich eine Ausbildung bei Ihnen lohnt.

Google MyBusiness
Google selbst bietet eine Möglichkeit, auch ohne Website im Internet gefunden zu werden. Diese Möglichkeit heißt Google MyBusiness. Damit können Sie ein Profil Ihres Unternehmens online stellen. Dieses Angebot ist sogar kostenlos. Sie müssen lediglich einen Account bei Google anlegen, über den Sie Ihr Unternehmensprofil selbst anlegen können.

Social Media
Social Media gehört für die meisten von uns zum Leben. Wir alle sehen Videos auf YouTube, kommunizieren über Facebook oder informieren uns auf Instagram über Trends.
Vor allem junge Menschen nutzen Social Media in ihrem Alltag. Statistiken besagen, dass über 80 Prozent der 16- bis 25-Jährigen regelmäßig Facebook, Instagram, YouTube oder andere Social Media nutzen. Ihr Unternehmen sollte sich diese Möglichkeit, Azubis zu gewinnen, nicht entgehen lassen.
Der Vorteil ist klar: Mit Ihren Botschaften erreichen Sie Ihre Zielgruppe ganz direkt und glaubwürdig. Sie können dafür eigene Videos oder Bilder verwenden, die zeigen, wie Sie arbeiten. Fügen Sie noch kurze, interessante Informationen hinzu. So bauen Sie sich Stück für Stück eine Follower-Gemeinde auf.

In jeder Region gibt es mittlerweile Ausbildungsmessen oder auch Berufs- bzw. Karrieremessen. Sie sind eine gute Möglichkeit, um mit potenziellen Bewerber*innen ins Gespräch zu kommen. Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Unternehmen möglichst interessant präsentieren.
Verschaffen Sie sich einen Überblick, welche Messen es in der Region gibt und welche für Sie nützlich sind. Wenn Sie noch nie an einer Ausbildungsmesse teilgenommen haben, dann starten Sie einfach mit einem Informationsbesuch. Schauen Sie, wie andere Unternehmen sich präsentieren.

Auch viele Schulen bieten heute Informationsveranstaltungen oder Berufsorientierungsparcours an, um Unternehmen und Auszubildende zusammenzubringen. Erkundigen Sie sich, welche Schulen solche Veranstaltungen durchführen und wie Sie daran teilnehmen können.
Wollen Sie einen eigenen Informationsstand entwickeln, denken Sie immer an Ihre Zielgruppe. Was wollen junge Menschen über den Ausbildungsberuf und Ihr Unternehmen wissen? Befragen Sie Jugendliche aus Ihrem Umfeld, was sie bei der Ausbildungssuche interessiert. So bekommen Sie ein Gefühl dafür, welche Kanäle, Maßnahmen und Botschaften die richtigen sind. Wenn Sie schon ausbilden, können Ihre Auszubildenden von ihren Erfahrungen und dem Unternehmen berichten.

Ein Praktikum ist sinnvoll für Auszubildende und Unternehmen. Beide können testen, ob sie zueinander passen. Für einen Zeitraum, der individuell vereinbart wird, können Auszubildende den Beruf und das Unternehmen in der Praxis kennenlernen. Und Unternehmen können sich ein Bild von den Fähigkeiten und Talenten der zukünftigen Auszubildenden machen. Bereiten Sie das Praktikum gut vor, damit Sie als Unternehmen profitieren. Während das Praktikums sollten junge Menschen typische Inhalte der Berufsausbildung kennenlernen. Das schafft Sicherheit auf beiden Seiten.
Es gibt verschiedene Arten von Praktika: Tagespraktikum, Schülerpraktikum, freiwilliges Praktikum oder die betriebliche Einstiegsqualifizierung (EQ). Aber auch während des Studiums müssen viele Studierende Praktika absolvieren. Welche Art von Praktikum für Sie geeignet ist, hängt von Ihrem Unternehmen ab.
Vor allem für längere Praktika sollte ein Vertrag zwischen Unternehmen und Praktikant*innen geschlossen werden. Aber auch Versicherungsfragen müssen von Unternehmensseite geklärt werden. Wenn es dann noch einen Plan für die Praktikant*innen gibt, steht einer erfolgreichen Testphase nichts mehr im Weg.

Das Bewerbungsverfahren sollte gut strukturiert sein. Es beginnt mit der Stellenanzeige und endet mit dem Ausbildungsvertrag. Wer sich vorher gut überlegt, wie das Bewerbungsverfahren ablaufen soll, hat weniger Arbeit damit und auch bessere Chancen, die passenden Bewerber*innen zu finden.
Zudem verrät ein geordneter Bewerbungsprozess auch viel über das Unternehmen. Geht das Unternehmen sorgfältig mit Bewerbungsunterlagen um? Ist die Terminplanung mit Bewerber*innen schnell und eindeutig? Wird das Vorstellungsgespräch professionell durchgeführt? Können diese Fragen mit „ja“ beantwortet werden, sorgt das für eine professionelle Wirkung nach außen.
Aber auch gesetzliche Vorgaben müssen in einem guten Bewerbungsverfahren berücksichtigt werden. Bewerbungsunterlagen müssen für einen bestimmten Zeitraum aufbewahrt und dann gelöscht werden. Außerdem ist der Datenschutz zu beachten. Wer den Bewerbungsprozess also gut vorbereitet, gewinnt nicht nur die passenden Bewerber*innen, sondern vermeidet auch Ärger.

Ohne einen Ausbildungsvertrag kann keine Ausbildung beginnen. Wie jeder gültige Vertrag muss auch ein Ausbildungsvertrag bestimmte Angaben enthalten. Dazu zählen:

– Name und Anschrift des ausbildenden Unternehmens (vertreten durch den/die Geschäftsführer*in oder Personalverantwortliche)
– Name und Anschrift des/der Auszubildenden (bei unter 18-Jährigen vertreten durch die Erziehungsberechtigten)
– Ausbildungsberuf
– Ausbildungsbeginn und die Ausbildungsdauer
– Dauer der Probezeit
– Ende oder Verlängerung der Ausbildung
– Pflichten des ausbildenden Unternehmens
– Pflichten der Auszubildenden
– Ziel und Inhalte der Ausbildung (Ausbildungsplan)
– Höhe der Ausbildungsvergütung und der Zeitpunkt der Zahlung
– Arbeitszeiten, Urlaubsregelung und Probezeit
– Kündigungsbedingungen
– falls vorhanden, Hinweis auf Tarifverträge und besondere Vereinbarungen
– Zeugnisanspruch
– Datum und Unterschrift beider Vertragsparteien

Die Handwerkskammern oder auch Berufsverbände stellen unter bestimmten Voraussetzungen Musterverträge zur Verfügung. Wir helfen Ihnen gerne weiter!

Individuelle Beratung für Unternehmen

Sie haben Fragen zum Ausbildungsmarketing und zum Bewerbungsprozess? In unserer Fachberatung entwickeln wir gemeinsam einen Plan für ein gezieltes Vorgehen und unterstützen Sie, die passenden Auszubildenden zu finden.

Sie haben Interesse?
Dann kontaktieren Sie uns:

Standort Osnabrück
BUS GmbH
Bramscher Straße 134–136
49088 Osnabrück
Telefon: 0541 6929-600
E-Mail: os@kausa-niedersachsen.de

Nutzen Sie das Angebot der KAUSA-Landesstelle – und bringen Sie das Thema Ausbildung nach vorn!

Die Beratung und die Angebote der KAUSA-Landesstelle Niedersachsen sind für Sie kostenfrei, da das Programm über das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Melden Sie sich einfach für ein Erstgespräch bei uns an. Das können Sie gleich hier online erledigen – oder Sie rufen den Standort Osnabrück an.